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Bayerisches Bau- und Ausbaugewerbe: Geschäftslage noch stabil

Die Geschäftslage in den bayerischen Bau- und Ausbauhandwerken ist trotz der allgemeinen Wirtschaftskrise noch weitgehend stabil. Das belegt der heute vorgestellte Konjunkturlagebericht der Landesvereinigung Bauwirtschaft Bayern (LVB). Mehr als 30 Prozent der Betriebe schätzen die Entwicklung als gut oder sehr gut ein, immerhin 60 Prozent sprechen von einer befriedigenden Lage. Während im Ausbaugewerbe noch 25 Prozent der Befragten gute bis sehr gute Umsätze angeben, sind es im Bauhauptgewerbe nur 17 Prozent. Fast ein Drittel klagt hier über eine völlig ungenügende Ertragslage. Der Auftragsbestand ist in den vergangenen Monaten nicht eingebrochen und liegt teilweise noch über den Werten des Vorjahres.

Erfreulich, so LVB-Sprecher Helmut Hubert, seien die vergleichsweise optimistischen Aussichten. „Rund zwei Drittel unserer Betriebe erwarten eine befriedigende oder ausreichende Geschäftsentwicklung auf bisherigem Niveau. Ich habe also keinen Grund, in die allgemeine Schwarzmalerei einzustimmen.“ Vor allem die Ausbaubetriebe profitieren laut Lagebericht von den Anreizen des energetischen Sanierens. Gleichwohl bleibt die Ertragslage auch in den nächsten sechs Monaten sehr angespannt und zwingt die Betriebe zu Einsparungen. Im Bau- und Ausbaugewerbe muss deshalb mit einem leichten Beschäftigungsabbau gerechnet werden. Dies gilt auch für die Ausbildung. „Unsere Unternehmen werden weiterhin in großem Umfang ausbilden, wir können aber in diesem schwierigen Umfeld die Zahlen des Vorjahres wohl nicht ganz halten“, machte Hubert deutlich.

Der mit nur noch 35.000 Wohnungsbaugenehmigungen in Bayern im gesamten Jahr 2008 auf einem historischen Tiefpunkt angelangte Wohnungsbau macht der Branche am meisten zu schaffen. Um den Wohnungsbau zu beleben, muss die Bundesregierung nach den Worten von Hubert jetzt ein paar deutliche Impulse geben. Hubert begrüßte den Vorstoß des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer zur Wiedereinführung der Eigenheimzulage in neuer Form, machte aber deutlich, dass nicht nur Eigenheimerwerber, sondern auch der Mietwohnungsbau gefördert werden muss. Hier seien steuerliche Anreize wie ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz auf Bau- und Ausbauleistungen und vor allem eine Erhöhung der degressiven Abschreibung im Mietwohnungsbau nötig. Außerdem müsse der Steuerbonus für Handwerksleistungen erheblich verbessert werden.