Erfreulich, so LVB-Sprecher Helmut Hubert, seien die vergleichsweise optimistischen Aussichten. „Rund zwei Drittel unserer Betriebe erwarten eine befriedigende oder ausreichende Geschäftsentwicklung auf bisherigem Niveau. Ich habe also keinen Grund, in die allgemeine Schwarzmalerei einzustimmen.“ Vor allem die Ausbaubetriebe profitieren laut Lagebericht von den Anreizen des energetischen Sanierens. Gleichwohl bleibt die Ertragslage auch in den nächsten sechs Monaten sehr angespannt und zwingt die Betriebe zu Einsparungen. Im Bau- und Ausbaugewerbe muss deshalb mit einem leichten Beschäftigungsabbau gerechnet werden. Dies gilt auch für die Ausbildung. „Unsere Unternehmen werden weiterhin in großem Umfang ausbilden, wir können aber in diesem schwierigen Umfeld die Zahlen des Vorjahres wohl nicht ganz halten“, machte Hubert deutlich.
Der mit nur noch 35.000 Wohnungsbaugenehmigungen in Bayern im gesamten Jahr 2008 auf einem historischen Tiefpunkt angelangte Wohnungsbau macht der Branche am meisten zu schaffen. Um den Wohnungsbau zu beleben, muss die Bundesregierung nach den Worten von Hubert jetzt ein paar deutliche Impulse geben. Hubert begrüßte den Vorstoß des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer zur Wiedereinführung der Eigenheimzulage in neuer Form, machte aber deutlich, dass nicht nur Eigenheimerwerber, sondern auch der Mietwohnungsbau gefördert werden muss. Hier seien steuerliche Anreize wie ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz auf Bau- und Ausbauleistungen und vor allem eine Erhöhung der degressiven Abschreibung im Mietwohnungsbau nötig. Außerdem müsse der Steuerbonus für Handwerksleistungen erheblich verbessert werden.