„Die mittelständisch geprägte Bauwirtschaft konnte sich dem pandemiebedingten Abschwung der Konjunktur im vergangenen Jahr weitgehend entziehen. Wir kamen mit großen Anstrengungen relativ gut durch dieses schwierige Jahr. Unsere Geschäftserwartungen für das kommende Halbjahr beurteilen wir jedoch deutlich verhaltener. Sorgen bereiten uns die prekäre Lage der Kommunalhaushalte und die pandemiebedingt rückläufigen Aufträge aus der Industrie und den Dienstleistungsbereichen. Außerdem sieht sich die Branche aktuell mit Lieferschwierigkeiten und extremen Preissteigerungen bei vielen Baustoffen konfrontiert.“ Mit diesen Worten resümierte Wolfgang Schubert-Raab, Präsident des Landesverbands Bayerischer Bauinnungen heute anlässlich einer Konjunkturpressekonferenz die wichtigsten Ergebnisse der Frühjahrsumfrage unter den Mitgliedsbetrieben des Verbandes.
Aktuell sind die im Wohnungsbau tätigen Unternehmen mit ihrer Geschäfts- und Auftragslage sehr zufrieden. Auch die Mehrzahl der im Ausbau tätigen Firmen verzeichnet eine gute Geschäftslage. Deutlich schlechter ist die Lage im Wirtschaftsbau und im öffentlichen Hochbau. Nur jedes vierte dort tätige Unternehmen schätzt seine Lage dort mit „gut“ ein. Am schlechtesten wird die Geschäftslage bei den Straßenbauern eingeschätzt. Dort bewertet nur jedes fünfte Unternehmen die Lage mit „gut“, aber 37 Prozent mit „schlecht“.
In den kommenden Monaten erwarten vor allem die im Straßenbau, Wirtschaftsbau und öffentlichen Bau tätigen Unternehmen eher eine weitere Verschlechterung der Geschäftslage. Dagegen stützen die stabil hohe Nachfrage im Wohnungsbau und die verbesserten Rahmenbedingungen für Sanierungen diese Geschäftsfelder auch in 2021. Dies korrespondiert mit der Einschätzung der Unternehmen zum Investitionsverhalten der Kommunen. Über 60 Prozent der Baubetriebe erwartet in den kommenden 6 Monaten weniger Aufträge von den Städten, Gemeinden und Landkreisen im öffentlichen Hochbau und im Straßenbau. „Wir brauchen einen zweiten Rettungsschirm für die Kommunalfinanzen mindestens für 2021 und 2022“, so Schubert-Raab.
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