Die exportorientierte deutsche Industrie als auch Handel und Gastronomie haben mit erheblichen Umsatzeinbußen zu kämpfen. Das senkt die Investitionsbereitschaft, was im Rückgang der Order im Gewerbebau um 38,6 Prozent infolge der Corona-Pandemie deutlich wird.
Auch im Wohnungsbau verzeichnen wir im Mai mit minus 9,5 Prozent deutlich weniger Auftragseingänge als im Vorjahr. Hier zeigen sich die negativen Folgen steigender Arbeitslosen- und Kurzarbeiterzahlen. Aufträge der Öffentlichen Hand können den Einbruch nicht kompensieren. Sie erreichen zwar im Mai mit Mühe fast das Vorjahresniveau (minus 0,4 Prozent), allerdings brechen die Aufträge aus dem Straßenbau um 24,2 Prozent ein. Im gesamten bisherigen Jahresverlauf summiert sich das Defizit der öffentlichen Aufträge im Vergleich zum Vorjahr auf über 11 Prozent, im Straßenbau sogar auf über 21 Prozent.
Unsere Forderung
In der aktuellen Situation ist die Öffentliche Hand besonders gefordert. Die Unternehmen haben im Vertrauen auf den vom Bund initiierten Investitionshochlauf ihre Kapazitäten aufgebaut. Nun müssen die entsprechenden Aufträge endlich auf den Markt kommen. Auch beim Aufbau der Autobahn GmbH darf Corona nicht Ausrede für fehlende Aufträge sein. Darüber hinaus braucht der kommunale Straßenbau dringend Impulse. Die Anpassungen im Grundgesetz müssen nach der Sommerpause zügig beschlossen werden, damit das aufgelegte Konjunkturprogramm für die Kommunen auch wirksam werden kann.