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Bayerisches Bau- und Ausbaugewerbe braucht dringend Konjunkturimpulse

Die Geschäftslage im bayerischen Bau- und Ausbaugewerbe hat sich im Winter weiter eingetrübt. Das belegen die Zahlen des heute vorgestellten Lageberichts der Landesvereinigung Bauwirtschaft Bayern. Die Branche leidet unter der abgeschwächten Konjunktur vor allem im Wohnungsbau. Während die Gesamteinschätzung sich in etwa auf dem Niveau des Herbstes hielt, hat sich die Ertragslage eingetrübt, wobei die negative Tendenz im Ausbaugewerbe nicht so stark ist.

Auch die Geschäftsaussichten sind insbesondere im Bauhauptgewerbe weitgehend gedämpft: Fast jeder zweite Baubetrieb erwartet dieses Jahr eine Verschlechterung bei der Umsatz-, Auftrags- und Ertragslage. Trotzdem will die überwiegende Mehrzahl der befragten Unternehmer ihren Personalbestand halten.

Der Sprecher der Landesvereinigung Bauwirtschaft, Helmut Hubert, sieht als eine der Hauptursachen neben dem schwachen Wohnungsbau die Auswirkungen des Wegfalls der Eigenheimzulage. Auch die fehlenden steuerlichen Anreize und die Erhöhung der Mehrwertsteuer 2007 hätten diese Effekte verstärkt. Hohe Lohnzusatzkosten führten zu einer sich ausbreitenden Schwarzarbeit. Hubert verlangte deshalb Konjunktur-Impulse. Dazu zählten unter anderem mehr Förderinstrumente für den Wohnungsbau, eine bessere steuerliche Absetzbarkeit von Handwerkerrechnungen sowie eine Verstetigung der öffentlichen Aufträge zur besseren Betriebsauslastung. Gleichzeitig untermauerte Hubert die Forderungen des Bauhandwerks zur Erbschaftssteuer. Dazu gehöre eine praxisgerechte steuerliche Erleichterung des Betriebsübergangs durch ein mittelstandsgerechtes Abschmelzmodell. Der aktuell in der Diskussion befindliche Gesetzesentwurf gefährde die Existenz vieler Betriebe.

Trotz der insgesamt eher verhaltenen Geschäftslage- und Aussichten bildet die Branche in unverändert hohem Umfang aus, wobei sich im Bauhauptgewerbe ein leichter Rückgang abzeichnet. In diesem Zusammenhang fordert Hubert eine stärkere Praxisorientierung an den Hauptschulen und begrüßt die neue bayerische Hauptschulinitiative, in deren Mittelpunkt die Ausbildungsreife der Schüler steht.